Stadtlauf 2015 – So habe ich ihn als Läufer erlebt

Am 18. Juni war es endlich wieder soweit: der Lörracher Stadtlauf 2015 stand vor der Türe und somit hatte das Warten für ca. 3000 LäuferInnen ein Ende. Darunter fand man auch dieses Jahr wieder ein Laufteam der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden. Als langjähriger „Stadtläufer“ stand für mich früh fest, dass ich mich diesem Team anschließen möchte. Und somit lief ich dieses Jahr zum ersten Mal mit dem Laufshirt der Sparkasse.

 

Wie jedes Jahr starteten als erstes die Bambinis auf ihrer kleinen Laufstrecke. Als ich mich an der Stecke einfand, kam gerade ein Haufen solcher ins Ziel und ich muss an meine „Anfangszeit“ denken. Schließlich begann für mich das „Projekt“ Stadtlauf in diesem Alter. Seit ich klein bin, konnte man mich jedes Jahr auf der Strecke finden. Allerdings schien zu meiner „Anfangszeit“ die Sonne und es regnete nicht so wie heute. 
Aber all das hält einen Läufer wie mich nicht davon ab, sich um 19:00 Uhr im Forum der Sparkasse einzufinden. Dort hieß es dann: raus aus den langen warmen Kleidern und rein in die Laufkleidung.

 

Danach stand ein „Fotoshooting“ mit unserem Hausfotografen, Herrn Raab, auf dem Plan und anschließend ging es zur Startaufstellung. Dort fing es dann trotz meiner Routine an zu kribbeln und ich wurde leicht nervös. Um 19:30 Uhr wurden wir dann zur Startlinie gelassen und der Kampf um die besten Startplätze ging los. Mit Glück konnte ich mir einen Startplatz in der ersten Reihe sichern. Es ging so langsam auf den Start zu und meine Nervosität legte sich nach und nach. Die Zeit verging wie im Flug und plötzlich hörte ich den Countdown: 10 noch einmal die Kontrolle, ob die Schuhbändel zu sind und fest sitzen … 9 ein letztes Mal die Beine und Arme lockern … 8 ich schließe die Augen … 7 ich hole tief Luft … 6 … 5 … 4 ich öffne die Augen wieder … 3 „gleich geht’s los“ … 2 … 1 … das Warten hat ein Ende .. Start!. Nun ging es auch für mich endlich auf die Strecke. Nun hieß es: nicht zu schnell angehen und schnell den richtigen Laufrhythmus finden.

 

Es ging entlang einer langen Geraden in Richtung Fußgängerzone, wo die ersten größeren Menschenmassen uns anfeuerten. Bis dahin war es ein überschauliches Läuferfeld, das ich vor mir hatte. Nach einer kleinen Schleife über den Marktplatz, ging es dann entlang der Turmstraße für mich schon in Richtung Bahnhofsvorplatz. Das Ziel ist in greifbarer Nähe, doch ich musste noch einmal am Ziel vorbei auf die zweite Runde. Das hieß auch noch einmal die lange Gerade entlang der Fußgängerzone. Aber die Anfeuerungsrufe der Läufer im Startbereich und meiner Mitläufer am Sparkassenforum motivierten mich. Und da war sie auch schon, die gefürchtete Gerade, die einfach kein Ende nehmen wollte. Als ich dann abbog zur kleinen Schleife über den Marktplatz, konnte ich schon den Führenden sehen, welcher die Schleife schon hinter sich hatte und sich somit auf den Weg zum Ziel machte.

 

Langsam merke ich, dass meine Beine immer schwerer und schwerer wurden. Somit wurde auch jeder Schritt zu einer Qual. Auf dem Marktplatz wäre ich dann am liebsten stehen geblieben, aber in dem Moment sah ich unseren Vorstand und somit blieb für mich nichts anderes übrig, als noch einmal meine letzten Kräfte zu mobilisieren. Die zusätzlichen Anfeuerungsrufe der Zuschauer, MitarbeiterInnen und Klassenkameraden puschten mich zudem nochmals.

 

Nun befand auch ich mich auf dem Weg zum Ziel. Die letzten 300 Meter warteten auf mich und ein Blick auf meine Uhr verriet mir, dass ich gut in der Zeit bin. Ein letztes Mal wartet der Bahnhofsvorplatz und somit endlich auch das Ziel auf mich. Ich konnte die Anfeuerungsrufe der Menschenmassen und den Sprecher auf dem Bahnhofsvorplatz schon hören. Bevor ich dann die letzte kleine Kurve in Richtung Ziel auf mich nahm, schaute ich noch einmal nach Hinten, um mir sicher zu sein, dass von Hinten keine Gefahr mehr lauert und auch kein Schlussspurt auf mich wartete. Denn dazu hätte ich vermutlich keine Puste und Kraft mehr gehabt. Als ich nun auch die Zeit sehen konnte, wurde mir bewusst, dass ich meine persönliche Bestzeit aus dem Vorjahr unterbieten kann. Ein allerletztes Mal hieß es kämpfen. Endlich hatte ich den Zielbogen durchlaufen und die Zeit blieb bei 8:36:00 stehen. Dies bedeutete für mich … „Mission Completed“.

 

Ich bin erschöpft, aber zugleich auch wieder glücklich darüber, dass ich die Bestzeit unterbieten konnte. Doch das sollte, wie sich später herausstellte, nicht das einzige Erfolgserlebnis gewesen sein. Ich holte mir mein T-Shirt ab und ging zurück zum Zielbereich, wo nun auch ein paar aus dem Läuferteam im Ziel angekommen sind. Wir tauschten uns aus und warteten, bis auch der letzte Läufer aus dem Team im Ziel war. Doch nun kam auch die Neugierde und ich wollte wissen, welchen Platz ich belegt habe. Ein Blick auf mein Handy sollte mir diese Information geben. Und was da stand, konnte ich erstmal nicht fassen … Platz 2. Nachdem ich im letzten Jahr knapp am 3. Platz gescheitert bin, war dies für mich das zweite Erfolgserlebnis an diesem Tag. Ich hatte am Mittag noch mit Kollegen gescherzt, dass ich Chancen hatte, ein Platz auf dem Treppchen zu belegen. Und nun war es wirklich so. Doch die Ernüchterung kam schnell, als ich erfuhr, dass es keine Siegerehrung gab.

 
Trotz alle dem bin ich im nächsten Jahr mit Sicherheit wieder dabei und vllt. sind wir dann mit einer noch größeren Laufgruppe am Start.

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