Was bringt eine doppelte Haushaltsführung?

Wer das Angebot für einen Ausbildungs- oder ersten Arbeitsplatz in der Tasche hat, muss unter Umständen weit weg von seinem Heimatort ziehen. Doch nicht jeder möchte gleich seinen Hauptwohnsitz in die neue Stadt verlegen. Denn nicht immer ist sofort klar, ob die Ausbildungsstelle oder der Arbeitsplatz das halten, was sie versprochen haben. Da bist du auf der sicheren Seite, wenn du die angestammte Bleibe zunächst behältst. Das bringt dann aber zweimal Miete und Kosten für das Pendeln am Wochenende mit sich. Bei einer knappen Ausbildungsvergütung oder dem ersten schmalen Gehalt reißt so etwas ein ganz schönes Loch in das monatliche Budget.

 

Gut, wenn du Werbungskosten für die doppelte Haushaltsführung geltend machen darfst. In diesem Fall erkennt das Finanzamt an, dass du aus beruflichen Gründen eine Wohnung in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsplatz hast, aber ansonsten deinen Lebensmittelpunkt am Heimatort. Dann mindern die anerkannten Ausgaben dein steuerpflichtiges Einkommen und du musst so weniger Einkommensteuern zahlen. Eine doppelte Haushaltsführung gibt es jedoch nur unter strengen Bedingungen. Sie wird in der Regel verweigert, wenn du lediglich im Haushalt deiner Eltern ein Zimmer bewohnst. Anders, wenn du dort einen eigenständigen Haushalt führst, zum Beispiel in einer Einliegerwohnung. Außerdem musst du dich nachweisbar an den Kosten für den Hausstand im elterlichen Haushalt beteiligen, und zwar mit mehr als zehn Prozent der regelmäßigen monatlichen Kosten für Miete, Nebenkosten und Lebensmittel sowie anderen Dingen des täglichen Lebens. Da man mit einer anerkannten doppelten Haushaltsführung viel Geld sparen kann, lohnt es sich unter Umständen, den Rat eines Steuerberaters oder des Lohnsteuerhilfevereins einzuholen.

 

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