Nachhaltigkeit in der Geldanlage

veröffentlicht am 28. September 2020

Nachhaltigkeit in der Geldanlage

 

Nachhaltigkeit wird den Menschen immer wichtiger. Nicht nur beim privaten Konsum achten viele auf ökologisch wertvolle und fair gehandelte Produkte, auch bei der Geldanlage gewinnt dieses Thema an Bedeutung. Sogenannte nachhaltige Aktienfonds boomen.

81 Prozent aller Deutschen achten beim Einkaufen auf Nachhaltigkeit – Tendenz steigend. Das ergab eine Studie der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft KPMG. Vor allem bei Lebensmitteln greifen die Verbraucher bewusst zu nachhaltigen Produkten. Doch nicht nur bei Konsumgütern zeigt sich der Trend zu mehr Umweltbewusstsein. Firmen aller Art möchten nachhaltiger handeln. Denn das ist auch gut für das Image. Viele Unternehmen veröffentlichen daher eigene Nachhaltigkeitsberichte – teilweise ist dies auch Pflicht. Darin gewähren sie Einblicke in ihre Unternehmensführung – von Mehrwegflaschen in der Kantine bis hin zum sozialen Engagement.

Ein boomender Markt

Inzwischen hat das Thema Nachhaltigkeit auch die Geldanlage erreicht. Privatanleger investierten 2019 rund 18,3 Milliarden Euro in entsprechende Aktienfonds und andere Produkte, ermittelte das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG). 2018 lag diese Summe noch bei rund 9,4 Milliarden Euro. Innerhalb eines Jahres nahmen die Investments damit um 96 Prozent zu. Zählt man die sogenannten institutionellen Investoren wie etwa Kreditinstitute, Versicherungsgesellschaften und Pensionskassen hinzu, waren Ende 2019 insgesamt 269 Milliarden Euro in nachhaltige Anlageprodukte investiert.

Doch was heißt eigentlich nachhaltige Geldanlage? Das FNG erklärt es so: Nachhaltige Geldanlagen ergänzen die klassischen Kriterien der Rentabilität, Liquidität und Sicherheit um ökologische, soziale und ethische Bewertungspunkte. In dem Zusammenhang ist von ESG-Kriterien die Rede. Diese Abkürzung steht auf Deutsch für die drei Begriffe Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.

Die wichtigsten Ausschlusskriterien

Bei Privatkunden sind insbesondere nachhaltige Investmentfonds beliebt. Die meisten dieser Fonds arbeiten mit Ausschlusskriterien, um die Nachhaltigkeit der beinhalteten börsennotierten Unternehmen sicherzustellen. Die wichtigsten fünf Ausschlusskriterien in Deutschland waren 2019 laut FNG:

  1. Korruption und Bestechung
  2. Arbeitsrechtsverletzungen
  3. Umweltzerstörung
  4. Menschenrechtsverletzungen
  5. Kohle

Einige Investmentfonds schließen Unternehmen aus, die in umstrittenen Branchen tätig sind, also zum Beispiel Alkohol, Tabak und Kriegswaffen. Das in entsprechende Fonds investierte Geld fließt stattdessen in Unternehmen, die auf Umweltfreundlichkeit, ressourcenschonende Produktionsbedingungen und faire Unternehmensführung achten.

Trotz des Booms liegt der Anteil nachhaltiger Anlageprodukte am Gesamtmarkt lediglich bei 5,4 Prozent. Das wird sich aber kontinuierlich ändern, denn viele Fondsanbieter reagieren auf die stark zunehmende Nachfrage. So plant auch die Deka, das Wertpapierhaus der Sparkassen, neue nachhaltige Aktienfonds. Bereits jetzt bietet die Deka eine Reihe entsprechender Anlageprodukte an. Sprechen Sie Ihren Berater doch darauf an!

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