Zu der wichtigsten Frage der Woche – wer künftiger US-Präsident sein wird –gesellte sich schnell eine weitere Frage, nämlich: Warum zeigen sich die Aktienmärkte trotz des Wahlchaos‘ so robust? Noch während der Auszählungsphase stieg der US-amerikanische Aktienindex Dow Jones um gut sieben, der US-Technologieindex NASDAQ sowie der deutsche Leitindex DAX um acht Prozent an. Womöglich zeigt aber gerade die gründliche und im wesentlichen friedliche Ausführung der Wahl, dass wichtige demokratische Institutionen abseits des umstrittenen Verhaltens des amtierenden US-Präsidenten eben doch funktionieren. Daneben bietet die Aussicht auf einen gespaltenen Kongress aus Sicht der Kapitalmärkte die Garantie dafür, dass es nicht zu wirtschaftspolitischen Radikalentscheidungen kommt. Und dazu kommt, dass die wirtschaftlichen Fundamentaldaten in den USA trotz ansteigender Coronazahlen ordentlich ausfallen.
Keine Ruhe nach dem Sturm
Selbst wenn eine Mehrheit im US-Präsidentschaftsrennen feststeht, haben die Märkte diese Wahl noch nicht abgehakt. Überraschungsmöglichkeiten reichen vom Abstimmungsverhalten der Wahlmänner und -frauen, über Gerichtsentscheidungen zu Einwänden oder Nachzählungen bis hin zu Nachwahlen im Bundesstaat Georgia im Januar. Die Finanzmärkte werden daher auch in den kommenden Wochen wachsam auf Nachrichten aus dem Hexenkessel der Präsidentschaftswahl achten, bevor sie wieder zur Tagesordnung der Wirtschaftsdaten übergehen.
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