Wenn das Handy nach Feierabend klingelt – unsere Tipps für einen entspannten Feierabend
Durch das verstärkte Arbeiten im Homeoffice verschwinden die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben immer mehr. Daher stellt sich vielen Menschen die Frage, ob sie auch nach Feierabend oder im Urlaub für den Chef erreichbar sein müssen.
In der Regel sind Arbeitnehmer nicht verpflichtet, Anrufe nach Feierabend und im Urlaub anzunehmen. Arbeitnehmer schulden ihrem Chef keine Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit. Eine entsprechende Klausel im Arbeitsvertrag, die das von Mitarbeitern fordert, ist unwirksam. Laut Arbeitszeitgesetz darf die werktägliche Arbeitszeit acht Stunden nicht überschreiten. Diese darf auf maximal zehn Stunden verlängert werden – aber nur, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder von 24 Wochen durchschnittlich nicht mehr als acht Stunden werktäglich gearbeitet wird.
Nicht selten fühlen sich Beschäftigte jedoch dazu verpflichtet, nach Feierabend ans Telefon zu gehen, wenn der Chef anruft. Dies gilt besonders dann, wenn die Firma ein Diensthandy zur Verfügung gestellt hat. Dazu verpflichtet sind sie aber nicht.
Die Frage der Erreichbarkeit nach Feierabend hängt auch von der Position im Unternehmen ab. Von Angestellten mit viel Verantwortung kann man unter Umständen erwarten, dass sie nach Dienstschluss in Notfällen erreichbar sind. Dies steht so explizit meistens nicht in Arbeitsverträgen. Es ergibt sich aber gegebenenfalls indirekt aus der Stellenbeschreibung und einer entsprechend hohen Vergütung.
Was gilt im Urlaub?
Im Urlaub erreichbar zu bleiben, darf der Arbeitgeber nicht von seinen Mitarbeitern verlangen – auch nicht von den Führungskräften. Schließlich soll Urlaub der Erholung dienen – und die kann sich nicht recht einstellen, wenn sich der Chef jederzeit melden kann. Das hat das Bundesarbeitsgericht bestätigt: Demzufolge darf der Arbeitgeber nur bei „zwingenden Notwendigkeiten, welche einen anderen Ausweg nicht zulassen“ anrufen (Az. 9 AZR – 405/99).
Betriebliche Engpässe allein reichen hierfür sicher nicht, es müsste sich schon um eine Art Existenzbedrohung des Arbeitgebers handeln, die nur dieser eine Arbeitnehmer abwenden kann. Hierbei spielt es übrigens keine Rolle, ob der Arbeitnehmer zu Hause auf dem Balkon oder unter Palmen in der Karibik in der Sonne liegt. Mitarbeiter müssten ihre Freizeit uneingeschränkt selbstbestimmt nutzen können. Im Normalfall darf das Handy im Urlaub also ausgeschaltet bleiben. Dasselbe gilt für E-Mails oder Kurznachrichten: Sie dürfen ignoriert werden.
Welche Ausnahmen gibt es?
Es gibt in der Tat Ausnahmen. Klar ist der Fall zum Beispiel bei Bereitschaftsdiensten: Da ist die Erreichbarkeit Pflicht. Diese Dienste werden aber auch vergütet und gelten als Arbeitszeit. Oft gibt es dazu Betriebsvereinbarungen, die die genauen Regelungen enthalten und ergänzend zu den sonstigen arbeitsvertraglichen Pflichten zu beachten sind.
Unsere 3 Tipps für einen entspannten Feierabend
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Der positive Tagesrückblick
Leider liegt unser Fokus häufig auf den negativen Ereignissen des Arbeitstages. Das geht bis zu einem „gesunden Maß“ auch vollkommen in Ordnung, weil sich dadurch oft Optimierungspotenzial erkennen lässt. Aber das Gute und das Gelungene werden dabei oft außer Acht gelassen. Auch wenn der Tag alles andere als gut verlaufen ist – es gibt immer etwas Positives zu vermerken, und wenn es noch so unscheinbar scheint. Führe dir also bewusst das Positive vor Augen. Ob schriftlich oder in Gedanken – damit starte ich auf alle Fälle mit einer besseren Grundstimmung in den Feierabend.
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Der „Tages-Schrottplatz“
Wer kennt das nicht: Arbeitstage, die vollgepackt sind mit Problemen, Schwierigkeiten und Stress. Genau an solchen Tagen fällt das Abschalten nach Arbeitsende besonders schwer, unser Tipp hier ist ein kleiner mentaler Trick: der Tages-Schrottplatz. Wähle einen Platz (in deinen Gedanken beispielsweise im Auto auf dem Heimweg oder auf Papier) an dem du bei Bedarf den gesamten Ärger des Tages ablädst um entspannter in den Feierabend zu starten, da du so mit den Themen besser abschließen kannst. Mit diesem Ritual gelingt der Start in den Feierabend nach einem „schlechten“ Tag wesentlich besser.
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Digital Detox: Hände weg von Handy & Co.
Besonders mit einem Jobhandy oder -laptop sollte man darauf achten, dass man nach Feierabend nicht mehr erreichbar ist. Die technischen Geräte nach der Arbeit auszuschalten ist die Grundvoraussetzung, um selbst abschalten zu können. Auch wenn das Checken von Nachrichten auf dem Smartphone nur wenige Sekunden dauert, bist du dann gedanklich immer bei der Arbeit. Dabei hast du dir deine Auszeit nach Feierabend absolut verdient. Sowohl Kopf als auch Körper brauchen eine gewisse Regenerationszeit, um auszuruhen und neue Energie zu tanken.
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