Immo ABC – E wie Eigenkapital
Eigenkapital: Je mehr, desto besser
Wenn Sie eine Immobilie finanzieren möchten, brauchen Sie in der Regel Eigenkapital. Wie viel sollte das sein? Was zählt alles als Eigenkapital? Wir geben Tipps, wie Sie Eigenkapital für den Immobilienkauf bilden können.
Die Entscheidung ist gefallen: Sie wollen ein Haus oder eine Wohnung kaufen. Dann müssen Sie im nächsten Schritt ermitteln, wie teuer das Vorhaben eigentlich werden darf. Einen Kredit in welcher Höhe können Sie problemlos zurückzahlen? Bei der Beantwortung dieser Frage wird Ihnen Ihr Sparkassenberater weiterhelfen.
Das gehört zum Eigenkapital:
- Ersparnisse auf Konten
- Barvermögen
- Bausparguthaben (Ihr Eigenanteil, nicht die Darlehenssumme)
- Lebensversicherungen
- Aktien, Investmentfonds, Wertpapiere
- Immobilien
- Ein bereits bezahltes Baugrundstück
Verschaffen Sie sich eine genaue Übersicht über Ihre Finanzen. Addieren Sie alles und ermitteln Sie so das verfügbare Eigenkapital.
Tipp: Setzen Sie nicht Ihr gesamtes Eigenkapital ein und vergessen Sie die Nebenkosten nicht! Behalten Sie möglichst eine Reserve für unvorhersehbare Ausgaben wie zum Beispiel Reparaturen.
Unsere Empfehlung: Mindestens 20 bis 30 % der Gesamtkosten für den Erwerb Ihrer Immobilie sollten durch eigenes Kapital abgedeckt werden. Besser sogar noch mehr. Denn je höher Ihr Anteil an Eigenkapital ist, umso weniger Kredit müssen Sie für die Finanzierung aufnehmen. Und umso weniger kostet die Finanzierung.
Der Grund dafür ist ganz einfach: Jeder Kreditgeber integriert sein Risiko in die Konditionen. Ein hoher Anteil an Eigenkapital bedeutet für ihn mehr Sicherheit und senkt die Gefahr von Zahlungsausfällen. Als Kreditnehmer profitieren Sie damit von niedrigeren Zinsen.
Vier Tipps, um Eigenkapital für den Hauskauf zu bilden
Die aktuell hohen Immobilienpreise haben für alle, die Eigentum erwerben wollen, eine maßgebliche Konsequenz: Für eine solide Finanzierung brauchen sie mehr Eigenkapital.
Die Achillesferse vieler Baufinanzierungen sind die Nebenkosten. Rund zehn Prozent der Kaufsumme sollten Immobilienkäufer in jedem Fall mitbringen.
Wie viel zusätzliches Eigenkapital nötig ist, hängt von der Einkommenssituation ab und lässt sich am besten in einem persönlichen Gespräch mit einem Berater klären.
Vier Tipps, damit Sie möglichst viel Eigenkapital für den Immobilienkauf bilden können.
1. Bausparen mit Wohn-Riester
Bei Wohn-Riester setzen Sie die staatliche Förderung zur Altersvorsorge für den Kauf oder Bau Ihres Eigenheims ein. Während der gesamten Laufzeit fließen Ihre Sparbeträge und die staatlichen Zulagen in einen Bausparvertrag.
Bausparen hat einen besonderen Vorteil: Es ist flexibel. Geldgeschenke oder ein Bonus vom Arbeitgeber lassen sich jederzeit als Sonderzahlungen auf den Bausparvertrag einzahlen. Verbessern sich die finanziellen Verhältnisse, kann die monatliche Rate problemlos erhöht werden.
Dank Wohn-Riester ist Ihr Bausparvertrag früher zuteilungsreif. Und Sie haben durch die Zulagen Ihr Darlehen schneller zurückgezahlt als bei einem ungeförderten Baukredit.
Wohn-Riester führt zu schnellerem Tilgen von Krediten und hilft beim Ansparen von Eigenkapital.
2. Private Altersvorsorge kritisch prüfen
Die eigenen vier Wände stellen auch häufig eine Altersvorsorge dar, von der Sie schon heute etwas haben. Aus dem Grund hilft es manchmal, seine Altersvorsorge neu zu bedenken.
Wenn Sie bereits 400 Euro in eine private Rentenversicherung einzahlen, können Sie womöglich nicht noch weitere 400 Euro für einen Immobilienerwerb sparen. Überlegen Sie sich aus dem Grund genau, welche Anlageform zur Altersvorsorge für Sie am besten geeignet ist.
3. Schenkung oder vorgezogene Erbschaft
Eltern oder nahe Verwandte nutzen eine Immobilienfinanzierung oft dazu, um bereits zu Lebenszeiten einen Teil des Erbes weiterzugeben.
Solche Schenkungen sind bis zu bestimmten Grenzen steuerfrei. So gilt ein Freibetrag von 400.000 Euro für jedes Kind.
Ein Vorteil der Schenkung ist außerdem, dass Beschenkte die Freibeträge alle zehn Jahre wieder in Anspruch nehmen können; im Erbfall geht das naturgemäß nur einmal.
4. Zinsen sparen durch Umschulden
Auto, Möbel, Technik: Bei vielen Anschaffungen kommt man um die Aufnahme eines Kredits nicht herum. Viele unterschätzen jedoch, wie viel Zinsen sie im Laufe der Ratenzahlung zahlen müssen.
Häufig laufen diese Kredite über fünf, sechs oder sogar zehn Jahre. Deswegen gibt es gute Gründe, alte Konditionen ab und an mit neuen Zinsangeboten zu vergleichen – um Kosten zu sparen.
Oft bietet es sich auch an, mehrere alte Kredite in einem neuen zu bündeln.
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